Warum fahre ich immer wieder über 500 km zu SPANNUNGEN nach Heimbach? In meiner norddeutschen Heimat gibt es tolle Festivals. Aber SPANNUNGEN hat ein Zentrum, das Kraftwerk. Im ersten Jahr 1998 kam ich wegen Lars Vogt, den ich schon vor der Festivalgründung gehört hatte. Musiker der frühen Jahre sind fast wie alte Bekannte geworden. Sie bringen ihre großen Kinder mit, die auch schon bemerkenswerte Künstler sind. Einige Zuhörer wurden zu Freunden, mit denen man denkwürdige Konzerterlebnisse teilt, zum Beispiel, als ein Gewitter über dem Kraftwerk tobte, niemand konnte raus. Da übernahm der schottische Pianist Steven Osborne die Unterhaltung, spielte Ragtime von Scott Joplin, bis sich das Unwetter beruhigt hatte. Erinnerungen bleiben an die legendären, späten Abendessen in der Klostermühle, wo sich die Anspannung der Musiker in Verrücktheiten entlud wie Tischtennis-Schlachten. Mit den Jahren ist es ruhiger geworden, aber unglaublich ergreifende Aufführungen, die sind eine Konstante geblieben. Warum also zu Hause bleiben?: